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Senkung erhöhter Spiegel von Lipoprotein (a) durch Probiotika
Einleitung
Das Lipoprotein (a) (Lp(a)) ist ein etablierter Risikofaktor
für Arteriosklerose, das heißt, es erhöht das Risiko
für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Es enthält das Lipoprotein Apo B 100 und das Glykoprotein Apo (a).
Es kann neben einer Ablagerung von Fett in den Arterien auch eine Verdrängung
von Plasminogen aus seiner Bindung verursachen. Dies erhöht zusätzlich
die Gefahr einer Gerinnselbildung.
Eine Lp(a) Erhöhung ist genetisch bedingt.
Die gängige Meinung ist, dass Diätmaßnahmen, Gewichtsreduktion,
körperliche Aktivität und die Einnahme von Cholesterinsenkern
(Statinen) keine Wirkung auf eine Senkung des Lp(a) haben.
Bei stark erhöhtem Gesundheitsrisiko wird deshalb die Senkung eventuell
vorhandener, anderer Risikofaktoren (LDL - Cholesterin, Diabetes mellitus,
Bluthochdruck, Homocystein, Harnsäure usw.) als Maßnahme
zur Risikoreduktion empfohlen.
Reicht dies nicht aus, ist eine Blutwäsche möglich (Lipidapherese).
Dieses Verfahren ist mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität
und hohen Kosten verbunden.
Hypothese
Nach einer persönlichen Mitteilung eines Mikrobiom-Experten werden
Stoffe im Darm durch die Darmbakterien "scharf" gemacht, das
heißt zu potenziell atherogenen (zu Fettablagerung in Gefäßen
führenden) Partikeln umgewandelt.
Dies gilt zum Beispiel für oxidiertes LDL-Cholesterin oder Trimethylaminoxid
(TMAO) aus Carnitin.
Ich habe dies zum Anlass genommen, eine anektdotische Beobachtung etwas
genauer zu analysieren.,
Es fiel mir nämlich auf, dass durch eine Therapie mit Probiotika
bei manchen PatientInnen eine erhebliche Senkung erhöhter Lp(a)
Spiegel erreicht werden konnte.
Methode
Die Bestimmung des Lipoprotein (a)-Spiegels führe ich auf Wunsch
bei allen PatientInnen durch, die meine Praxis erstmalig besuchen.
Die Fälle, bei denen mir im Verlauf eine relevante Senkung des
Lp(a)-Spiegels auffiel, habe ich seit 2016 gesammelt und nun analysiert.
Ergebnis
Mittlerweile habe ich 48 PatientInnen mit erhöhten Werten für
Lipoprotein (a) (330 bis 2200 mg/l, Normalbereich bis 300) dokumentiert,
die im Verlauf eine Abnahme über 10 % aufwiesen.
Das Lebensalter lag zwischen 25 und 78 Jahren, der Anteil der weiblichen
Patienten betrug 70 %.
Durch eine kontinuierliche Therapie mit Breitspektrum-Probiotika (verschiedene
Stämme von Lactobazillen und Bifidobakterien, 2 verschiedene Hersteller)
konnte der Lp(a)-Wert um bis zu 30 % gesenkt werden.
Andere potentiell wirksame Therapieeinflüsse (Ernährungsumstellung,
Gewichtsveränderungen über 10%, Gabe von Vitaminen, Polyphenolen,
Medikamenten usw.) wurden ausgeschlossen.
Nach Absetzen der Probiotika bei einigen PatientInnen kam es regelmäßig
zum Wiederanstieg der Werte auf den Ausgangsbereich.
Eine Patientin zeigte allerdings unter kontinuierlicher Einnahme von
Breitspektrum-Probiotika über einen Zeitraum von 2 Jahren einen
Anstieg des Lp(a) Wertes von 1210 auf 1530 mg/l!
Als Vergleichsgruppe dienten 30 PatientInnen, die keine Probiotika einnahmen.
Bei diesen Personen wurde keine relevante Veränderung des Wertes
beobachtet.
Diskussion
Bei der kaum mehr überschaubaren Vielzahl von Metaboliten, Stoffwechselzwischenprodukten
und Signalgebern, die von dem Mikrokosmos der Organismen in unserem
Darm gebildet, umgewandelt oder abgebaut werden, verwundert es zunächst
nicht, dass auch der Fettstoffwechsel beeinflusst wird.
Über Hypothesen oder gar Studienergebnisse zu diesem Thema konnte
ich noch keine Publikationen finden.
Nikotinsäure (Nicotinamid = Niacin = Vitamin B3)
führt in höherer Dosierung zu einer Senkung des Lp(a) um
etwa 20 %. Diese Therapie wird wegen der unangenehmen Nebenwirkung
in Form von Flush (anfallsartige Gesichtsröte) allerdings nur noch
selten angewendet.
Professor Laudes aus Kiel hat in einer Studie, die beim diesjährigen
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) einen
Förderpreis erhielt, nachgewiesen, dass Niacin das Mikrobiom
günstig beeinflusst (das heißt, die Vermehrung "guter"
Darmbakterien aus der Gruppe der Bacteroidetes fördert). Das Niacin
wurde in einer speziellen, mikroverkapselten Form verabreicht, damit
es in die tieferen Darmabschnitte gelangen konnte, wo sich die meisten
Bakterien aufhalten. In dieser Studie wurde eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels
beobachtet. Ob hier auch das Lp(a) untersucht wurde, ist mir nicht bekannt.
Zusammenfassend scheint es einen Zusammenhang zwischen der Höhe
des Lipoprotein (a)-Spiegels und dem Mikrobiom zu geben.
Welche Bakterienstämme, Stoffwechselprodukte und Botenstoffe hierbei
eine Rolle spielen, sollte weiter untersucht werden
Erkennbar ist eine weitere Facette der positiven Wirkungen, die die
meist nebenwirkungsfreien Probiotika auf die Gesundheit haben.
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