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Aktuelle Erkenntnisse zur Mastzellaktivierungsstörung (MCAS)


Stress und leaky gut:
Die Mastzellaktivierung kann eine Schädigung der Darmbarriere verursachen ("leaky gut"). Die Mastzellmediatoren können ferner das Mikrobiom verändern. Zusammenhänge mit dem Lebensalter sind anzunehmen: im Alter nimmt die Diversität der Darmbakterien ab, die Häufigkeit von Mastzellaktivierung nimmt zu.

Darmbarriere und Blut-Hirn-Schranke (BHS) weisen einen ähnlichen Aufbau auf.
Faktoren, die die Darmbarriere schädigen, können auch die BHS beeinträchtigen (Mastzellmediatoren, Medikamente).

Das Steuerungshormon CRH, das die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse steuert, kann bei Stress eine Entzündung im Nervensystem verursachen. Diese kann über die Microglia-Nervenzellen Mastzellen direkt aktivieren und auf noch nicht geklärte Weise das Mikrobiom verändern. Dies ist ein Bindeglied zwischen Stressbelastung und leaky gut.

Mastzellmediatoren können chronische psychosomatische Symptome induzieren. Hinzu kommt eine Belastung des Hirnstoffwechsels durch Bakterientoxine und Schadstoffe aus dem durchlässigen Darm. Es können komplexe psychosomatische Störungsbilder erzeugt werden, die durch eine alleinige Psychotherapie oder Psychopharmakagabe nicht kuriert werden können.
Da Histamin Schmerzfasern stimuliert, ist auch eine effektive Schmerztherapie wichtig, um das Stressniveau zu senken.

Einflussfaktoren:
Im gesunden Darm dämpft das gesamte Milieu die Mastzellaktivität (Mikrobiom, auch ansässige Pilze und Viren). Aktivierend wirken sinnvollerweise nur Antigene von Erregern, freie Sauerstoffradikale, Gallensäuren, Neurotransmitter.

Bei MCAS wirken selbst Reize wie Druck, Hitze und Veränderungen der Osmolarität pathologisch aktivierend.
Probiotika wirken Mastzell-stabilisierend und fördern die Apoptose (den programmierten Zelltod) von Mastzellen. Welche Bakterienstämme individuell am besten wirken, kann momentan nur durch Ausprobieren geklärt werden.

Die Mastzellgranulation wird durch saures Milieu (pH-Wert kleiner 7) aktiviert, das heißt die Bildung und Speicherung von Mediatoren wie Histamin wird gesteigert. Dies führt bei Freisetzung der Mediatoren (Degranulation) zu besonders heftigen Reaktionen.

Das saure Milieu spielt auch beim Urin eine Rolle. In der Blase und der Prostata kann dadurch eine chronische mastzellbedingte Entzündung gefördert werden (interstitielle Zystitis – "Blasenentzündung ohne Bakterien", Hunner-Zystitis, chronische abakterielle Prostatitis).

Im Magen-Darm-Trakt werden eventuell säurehaltige Nahrungsmittel oder Präparate schlecht vertragen (ASS, Vitamin C, eventuell sogar Lactobacillus-haltige Probiotika). Dies wird durch eine vermehrte Bildung von Cyclooxygenase 2 (COX 2) durch die Mastzellen verursacht.

Diagnostik
Bei der Labordiagnostik haben wir in letzter Zeit zusätzliche diagnostische Erkenntnisse über eine vermehrte Produktion von Mastzellmediatoren gewinnen können:

  1. durch die Bestimmung der Leukotriene im Urin und
  2. durch die Erfassung einer erhöhten endogenen Heparinproduktion über die Messung der Anti Xa-Aktivität im Plasma
Eine neue Möglichkeit, das Vorliegen eines leaky gut im Bereich des terminalen Ileums (letzter Abschnitt des Dünndarms, in dem eine besonders hohe Dichte von Mastzellen vorliegt) nachzuweisen, ist die intravenöse Gabe des Farbstoffs Fluoreszein während einer Darmspiegelung. Bei leaky gut färbt der Farbstoff die durchlässige Schleimhaut blau. Dies kann semiquantitativ bei der Spiegelung dokumentiert werden.

Therapie
Eine basenbildende, pflanzenreiche Ernährung ist hilfreich. Auch eine unterstützende Gabe von Citraten (Magnesium, Kalium) ist eventuell erforderlich. Reicht dies nicht aus, kann die vorübergehende Gabe von Natriumbicarbonat erwogen werden.

Im Rahmen der Ernährungstherapie sind auch antientzündliche Öle sinnvoll.
Bei besonders starker Symptomatik ist es eventuell vorübergehend notwendig, Antihistaminika intravenös zu verabreichen, um die Wirkung zu optimieren. Auch Infusionen mit Vitamin C sind hilfreich. Die Stabilisierung der Darmschleimhautbarriere kann mit intravenöser Gabe von L-Alanyl-Glutamin und Phospholipiden unterstützt werden.

Bezüglich der medikamentösen Therapie hat sich in letzter Zeit auch im Bereich des MCAS eine bedenkliche Versorgungslücke gezeigt. Über längere Zeit waren die bewährten H2-Rezeptorenblocker wie Ranitidin oder Famotidin nicht verfügbar. Als einziges lieferbares Medikament blieb Cimetidin übrig, welches aber offenbar als Nebenwirkung die Aktivität der Diaminoxidase (DAO) blockiert und somit für viele Betroffene keine Alternative darstellt.


Wegen der Vielfalt der Symptome der MCAS und der wechselnden Verlässlichkeit/Sensitivität von Labortests ist das positive Ansprechen der Beschwerden auf eine Therapie mit Antihistaminika und Mastzellstabilisatoren ein wichtige Kriterium der Diagnosefindung.

Therapeutisch hat sich bei einzelnen PatientInnen der Einsatz von IgE-blockierenden Antikörpern (z.B. Omalizumab) bewährt. Der Ansatz gelingt wahrscheinlich am besten, wenn Autoantikörper gegen den IgE-Rezeptor vorliegen. Diese sind eventuell mit dem Vorliegen von Schilddrüsenantikörpern verbunden.
Der Leukotrienantagonist Montelukast ist länger schon erfolgreich im Einsatz (wenn eine erhöhte Aussscheidung von Leukotrienen nachweisbar ist.
Bei den Pflanzenstoffen erweist sich Quercetin als ein guter Mastzellstabilisator.
Low dose Naltrexon (LDN) wirkt entzündungshemmend und immunstabilisierend und erhöht die Endorphinspiegel.
Melatonin hat neben der unterstützenden Wirkung auf den natürlichen Schlaf einen starken antioxidativen Effekt.

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