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Die Übersäuerung


Der Begriff der Übersäuerung wird zur Ursachenerklärung bei einer Vielzahl von Symptomen strapaziert. So werden Magensäureprobleme ebenso wie Gewebeschmerzen oder Beschwerden nach intensivem Training als übersäuerungsbedingt bezeichnet. Ein stabiler systemischer pH-Wert (= Potenzial von Hydrogen = Wasserstoff) im leicht alkalischen Bereich (7,4) ist für die Homöostase und die regelrechte Funktion der meisten Stoffwechselprozesse notwendig.

Eine zu starke Alkalisierung kann bei der Hyperventilation auftreten, wenn zu viel Kohlendioxid abgeatmet wird und im Gegenzug zu viel Bicarbonat entsteht. Der Calciumspiegel sinkt ab und es treten tetanische Muskelkrämpfe auf. Eine weitere Ursache ist Säureverlust durch Erbrechen. Auch eine Vergiftung / Überdosierung mit zugeführtem Bicarbonat ist eine seltene Ursache.


Definition
Streng genommen muss man zwischen einer lokalen und einer systemischen Übersäuerung unterscheiden.

Lokal kann Übersäuerung durch eine reduzierte mitochondriale Funktion entstehen.
Diese kann durch Sauerstoffmangel, Durchblutungsstörung (die Mikro- und Makrodurchblutung betreffend), Entzündung, Infektion, Ruhigstellung, Verspannung, Toxinbelastung oder einen bösartigen Tumor bedingt sein.

Die Überproduktion von Magensäure ist eher ein lokaler Prozess und weniger ein physiologischer Ausgleich einer systemischen Übersäuerung.

Sie kann durch folgende Auslöser auftreten:

  • Stress mit Stimulation des vegetativen Nervensystems
  • histaminhaltige Nahrungsmittel
  • allergische Reaktionen auf Lebensmittel
  • Medikamente
  • überschießende Säurebildung nach Absetzen einer Therapie mit Säureblockern
  • Rauchen, Alkohol
Intensive sportliche Belastung führt ebenfalls kurzfristig zu einer Milchsäure- (=Laktat) Belastung, die aber rasch ausgeglichen wird.

Lokale Übersäuerung kann auch an der Kopfhaut relevant sein. Bekanntlich ist für den Haarausfall nach dem männlichen Muster (androgenetische Alopezie) ein verstärktes Ansprechen der Haarfollikel auf Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich. Das Enzym alpha Reductase bewirkt die Umwandlung von Testosteron in DHT. Es erreicht seine maximale Aktivität bei einem pH-Wert von 5,5 (das heißt im sauren Bereich). Therapeutisch werden alpha-Reductase-Hemmer vom Typ des Finasterid als Mittel gegen androgenetische Alopezie eingesetzt, allerdings mit teilweise gravierenden Nebenwirkungen durch systemische Testosteronsenkung. Ein saures Milieu in der Kopfhaut fördert allerdings ebenso die Umwandlung von Testosteron in DHT. Eine Behebung der Übersäuerung kann deshalb sinnvoll sein.

In diesem Zusammenhang ist auch der Einfluss eines sauren Urins bei akuter und chronischer Prostataentzündung zu nennen. Das saure Milieu in der Prostata fördert die Bildung und Aktivierung entzündungsfördernder Zytokine (Botenstoffe).

Auch die Granulation von Mastzellen wird gesteigert (das heißt die Anhäufung von Mastzellmediatoren wie Histamin wird erhöht, mit der Folge besonders starker Reaktionen bei Degranulation der Mastzellen). Die Chronifizierung einer bakteriellen und bakterienfreien Prostataentzündung wird hierdurch gefördert.

Die chronische Prostatitis ist ein gesicherter Risikofaktor bei der Entstehung von Prostatakrebs.

Der Säuregehalt des Urins wird hauptsächlich von Abbauprodukten des Stoffwechsels bestimmt. Fettsäuren, Carbonsäuren und Milchsäure stammen aus der Verbrennung und der nicht oxidativen Energiegewinnung aus Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten. Harnsäure hat trotz ihres Namens einen nahezu neutralen pH-Wert.

Ein einfacher Test zur Erfassung einer lokalen Übersäuerung ist der Handgriff nach Collier. Hierbei wird eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände genommen und sanft abgehoben. Bei Übersäuerung lässt sie sich nur schwer mobilisieren.

Auf Ganzkörperebene spielt die Funktion der Nieren, die Tätigkeit des Stoffwechsels und die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes eine Rolle.

Eine Übersäuerung (=Azidose) kann ausgelöst werden durch schwere Allgemeinerkrankungen wie Sepsis, Polytrauma, Infektionen, Entgleisung eines Diabetes mellitus (Ketoazidose) und Intoxikationen (Laktazidose).

Auch Sauerstoffmangel (COPD, Herzinsuffizienz, Schlafapnoe) und Durchblutungsstörung (Mikro- und Makroangiopathie) können durch eine massive Einschränkung der Mitochondrienfunktion in mehreren Organen zu einem Umschalten des Stoffwechsels führen.

Statt aerobe, auf Sauerstoff angewiesene Verbrennung von Zucker und Fett zu nutzen, wird auf anaerobe Energiegewinnung mit Bildung von Milchsäure (= Laktat) umgestellt. Das Ergebnis ist eine Azidose. Wenn die Milchsäure nicht in Pyruvat rückumgewandelt werden kann, häuft sie sich an und führt zu weiterer Verschlechterung der Mitochondrienfunktion.

Das Medikament Metformin kann ebenfalls eine leichte Laktazidose verursachen, die allerdings nicht bedrohlich ist, wenn keine weiteren Stoffwechselstörungen vorliegen.

Die Ernährung kann die Säurelast über eine vermehrte Zufuhr säurebildender Lebensmittel (aminosäurehaltig, fettsäurehaltig, alkoholisch) erhöhen. Bei normaler Nierenfunktion wird die Säurelast über die Nieren in Form eines sauren Urins ausgeglichen.

Therapie
Neben dem Azidoseausgleich ist die Behebung der Ursache wichtig.

Bei lokaler Übersäuerung sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
  • Verbesserung der Durchblutung, insbesondere der Mikrodurchblutung (Wärme, Bewegung, mechanische Lockerung des Gewebes, Oxyvenierung).
  • Verbesserung der Mitochondrienfunktion (Polyphenole, Me2Vie-Therapie)
  • Behandlung einer Entzündung oder Infektion
  • Laborkontrollierte Optimierung der Zufuhr essentieller und antioxidativer Nährstoffe
  • Alkalisierung des Urins
  • Basenbäder

Eine wichtige systemische Basistherapie ist eine basenbildende Ernährung, die überwiegend pflanzliche Lebensmittel enthält. Diese ist auch reich an mitochondrienprotektiven, entzündungshemmenden Pflanzenstoffen sowie Magnesium und Kalium.

Zusätzlich kann der Übersäuerung durch Kalium- und Magnesiumcitrat entgegengewirkt werden, da die Citrate eine besonders gute alkalisierende Wirkung haben.

Die Wirkung kann ansatzweise über den Urin-pH kontrolliert werden. Hierbei wird der Urin-pH bei jedem Wasserlassen mit Lackmuspapier gemessen (Messbereich 5 – 8) und notiert. Dies sollte über 5 Tage hinweg dokumentiert werden. Anschließend können die ausgleichenden Maßnahmen je nach Bedarf intensiviert werden.

Besonders wichtig ist die Alkalisierung des Urins im Rahmen einer (Schwer-) Metallausleitungstherapie mit Chelatoren. Im basischen Milieu werden stabile Komplexe aus Chelator und Metall gebildet, die sich auch bei Passage durch die Nieren nicht auflösen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich die mobilisierten Metalle nicht wieder an anderer Stelle ablagern können. Im sauren Milieu hingegen sind die Komplexe instabil, eine sichere Ausleitung ist nicht gewährleistet.


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